Hilfe, die Silversurfer kommen! Die Generation 60plus und ihr verändertes Kommunikationsverhalten im Web. So der Titel des Referats von Frau Prof. Dr. Andrea Belliger zum Thema Silversurfer am Medicongress Zürich.

Wir steuern einer alterslose Gesellschaft entgegen.

Die Alten von heute fühlen sich nicht mehr alt. Aus der Forschung weiss man, sie fühlen sich im Durchschnitt um 10 Jahre jünger. Sie verfügen über entsprechendes Kapital und sind wichtige Katalysatoren im Bereich Gesundheitswesen und Wirtschaft. Die Alten von heute definieren Alter komplett neu. Im Durchschnitt bleiben ab der Pensionierung noch zwanzig Jahre, die es auszuschöpfen gilt. Vorbei die Zeit der Grosseltern, die sich nur den Enkelkindern widmen. Die modernen Senioren planen Reisen, verwirklichen sich selber und wollen selbstbestimmt Altern. Begriffe wie Aginghipsters haben sich in unserem Sprachgebrauch manifestiert und deren Aufritt erstaunt nicht mehr.

Frau Prof. Dr. Andrea Belliger im Gespräch mit Dr. Michael Hartschen am Medicongress Zürich zum Theme #Silversurfer

Frau Prof. Dr. Andrea Belliger im Gespräch mit Dr. Michael Hartschen am Medicongress Zürich zum Theme #Silversurfer Foto: Peter Brandenberger

Senioren 2.0 : Es gibt zwei Nutzertypen Online oder Offline.

Die Gesellschaft fragt sich: Sind sie online und vernetzt oder offline? Die Antwort: Senioren sind medienkompetent – man weiss heute, dass 88 Prozent sich online bewegen. Tendenz steigend. Die Zahlen der jüngeren User stagnieren seit längerer Zeit, die der älteren User über 65 ist aktuell die am schnellsten wachsende Population am Online Medien Markt. Die Gruppe Offline betrifft im Wesentlichen die Zielgruppe Ü80.

Senioren nutze Facebook und zwar gerne.

Eine aktuelle Forschungsarbeit des Unternehmens „Silversurfers“ hat 3.000 Menschen über 50 Jahre befragt – das Resultat: Facebook ist sehr beliebt ist. 47 Prozent geben an, mit fortschreitendem Alter noch öfter auf Facebook surfen zu wollen. Für viele ist Facebook eine Möglichkeit mit Freunden und der Familie im ständigen Kontakt zu bleiben. Die Häufigkeit der Seitenaufrufe steigt bei älteren Personen deutlich an. 81 Prozent gaben an, Facebook mindestens einmal am Tag aufzurufen.

Die Senioren von heute fordern WiFi für alle, auch in den Seniorenheimen. Unsere Gesellschaft hat in Zukunft die wichtige Aufgabe, Menschen die nicht im Netz sind, nicht auszuschliessen. Das Internet wird für Senioren immer das Fenster zur Aussenwelt.

Gerontologie Institute fragen: how to serve the aging socity? Das sollten wir uns all fragen. Ein wichtiger Teil der Forschung und Entwicklung  widmet sich seniorenfreundlichem Technikdesign. Gefragt sind neue Gesundheitskonzepte, Dienstleistungen, Weiterbildungen, Produkte und massgeschneidert Angebote.

Die Altersgruppe 55 ist ein Witz.

Die gibt es nicht!, so Frau Prof. Belliger. Wir blicken in eine Zukunft ohne Zielgruppen. Zielgruppen lösen sich auf, die Zukunft manifestiert sich um Themen die gesucht werden. Die Anforderungen an Unternehmen, Themen so zu platzieren, dass sie gefunden werden. Vernetzte Kommunikation sollte Zielgruppen übergreifend sein. Denn Kommunikation bindet mehr, als jeder Brand es jemals kann.

Das Alter ist in Zukuft digital! (pro senectute)

Ein umfassenden Studie zum Thema Senioren in der Schweiz hat Pro Senectute veröffentlicht.

Doris Brandenberger, Organisatorin Medicongress Zürich, Frau Prof. Dr. Andrea Belliger, Dr. Michael Hartschen #Brainconsulting

Doris Brandenberger, Organisatorin Medicongress Zürich, Frau Prof. Dr. Andrea Belliger, Dr. Michael Hartschen #Brainconnection Foto: Peter Brandenberger

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